Park Hijin

Park Hijin: Himmelsnetz

Gedichte

Himmelsnetz
17,50 € *

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  • Art.Nr./ISBN: 9783927468210
  • Verlag: Edition Delta
  • Jahr: 2007
  • Einband: broschiert
  • Seitenzahl: 156
  • Sprache: Zweisprachig: Korean (teilweise) - deutsch
  • Medientyp: Buch

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Werkauswahl (1960-2003) mit vielen Originaltexten. Aus dem Koreanischen übersetzt und mit... mehr
Produktinformationen "Park Hijin: Himmelsnetz"

Werkauswahl (1960-2003) mit vielen Originaltexten.

Aus dem Koreanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Doo-Hwan und Regine Choi. Herausgegeben und mit einer Zeichnung von Juana Burghardt.

Pressestimmen

Die Werkauswahl ist chronologisch und in folgende Kapitel gegliedert: Himmelsnetz (1960-2003), Kerzenlicht (1982-1993), Unterwegs (2001), Vierzig Vierzeiler (2002) und Achtzig Einzeiler (2003). Besonders schön ist, daß die letzten beiden Kapitel und zwei Zyklen aus Kerzenlicht zweisprachig Koreanisch-Deutsch gestaltet sind. Dies ist phantastisch für alle Leser, die Koreanisch können, nicht nur, weil man Original und Übersetzung vergleichen möchte, sondern auch, weil Original und Übersetzung zusammen einen umso stärkeren Eindruck hinterlassen. Das kleine, leichte Format ist ein sehr ansprechender Rahmen für die Gedichte. Übersetzung und Veröffentlichung von Himmelsnetz wurden gefördert vom Koreanischen Institut für Literaturübersetzungen (KLTI) in Seoul. Doo-Hwan und Regine Choi haben Himmelsnetz ins Deutsche übertragen. Leser koreanischer Literatur kennen und schätzen Doo-Hwan Choi für seine als bis heute unerreicht geltende Übersetzung von Kim Chi Has Die gelbe Erde und andere Gedichte in Zusammenarbeit mit Siegfried Schaarschmidt. Mit Himmelsnetz ist ein weiterer Meilenstein gelungen. Eine große Einfachheit in der Sprache wie bei Park Hijin ist oft die größte Herausforderung für die Übersetzung. Die hervorragende sprachliche Qualität und stilistische Sicherheit dieser Übersetzung ist sicherlich der großen Erfahrung beider Übersetzer zu verdanken. Philologische Herangehensweise, literarische Kenntnis, langjährige Erfahrung, ein persönlicher Kontakt mit dem Autor und die Begeisterung für sein Werk: Beim Lesen der Gedichte wurde für mich immer wieder deutlich, was für eine große Bedeutung dies für das Gelingen von Übersetzung hat.

Park Hijin (geboren 1931) gehört zu der älteren Dichtergeneration in Korea. Er ist mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden und seit 2007 ordentliches, gewähltes Mitglied der angesehenen koreanischen Kunstakademie. Park Hijin wird als Klassiker der Moderne bezeichnet. Seine Schulzeit lag noch in der japanischen Kolonialzeit, weshalb seine ersten Begegnungen mit europäischer Literatur zunächst in japanischer Übersetzung stattfanden. Gleichzeitig gab ihm sein wohlhabendes ländliches Elternhaus eine klassische chinesische und koreanische Bildung mit auf den Weg. Erst in der Studienzeit entdeckte Park Hijin koreanische Dichter, seine eigene Muttersprache als literarisches Instrument und seine Identität als Koreaner. Nach einem Studium der Anglistik an der renommierten Koryŏ Universität arbeitete er als Englischlehrer an einer Oberschule in Seoul, gleichzeitig gewann er als Dichter Bewunderung und Anerkennung. Dieser polyglotte, multikulturelle junge Dichter, der einerseits endlich frei auf Koreanisch schreiben und andererseits aus dem reichen Schatz der östlichen und westlichen Klassiker schöpfen konnte, entschied sich in den 60er Jahren – während der Militärdiktatur – zu einem Rückzug aus dem öffentlichen Kulturleben. Bis heute führt Park Hijin mitten in Seoul das weitgehend zurückgezogene Leben eines Einsiedlers. Die beiden Übersetzer beschreiben den Dichter in ihrem Nachwort als einen schweigsamen Menschen, der nur selten unter Menschen geht, auch in Gesellschaft seine innere Ruhe zu wahren weiß und sich lieber in der freien Natur aufhält. Als erster koreanischer Dichter hat er 1965 einen Lese- und Dichterkreis gegründet, der seither jeden Monat Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen der koreanischen Gesellschaft zusammenbringt, die sich regelmäßig zu Poesiefesten im Wald oder an einer einsamen Stelle im Pukhan-Gebirge nördlich von Seoul treffen. Der Rückzug in die schöpferische Unabhängigkeit geht bei Park Hijin zusammen mit einer Hinwendung zu ostasiatischem Gedankengut und einer wachsenden Tendenz zur Reduktion. Seine Einzeiler knüpfen an die chinesische und koreanische Tradition der Vier-Zeichen-Sprüche und Bildgedichte an. Manche sind verschmitzt und witzig, andere überraschend, andere wiederum haben den lehrreichen Ton eines Lehrers und Meisters. Genau in dieser Rolle und Verpflichtung sieht Park Hijin den Dichter. In Himmelsnetz finden sich daher auch Gedichte über seine Vorbilder: Rilke, Tagore, Bashô, Dostojewski. Mein Lieblingsgedicht in Himmelsnetz erzählt von seiner Begegnung mit dem mongolischen Dichter Tschakan. Hauptthema bei Park Hijin ist die dichterische Existenz und der schöpferische Akt des Dichtens, das Streben nach Tugend durch Meditation und freiwillige Askese. Und wie bei den traditionellen koreanischen Sijo begeistert mich die Kreativität, mit der scheinbar bekannten Bildern immer wieder eine überraschende Wendung gegeben wird. Auch sinnliche Körperlichkeit und erdige Erotik sind eingewoben in die filigrane Symbolik philosophischer Natur- und Liebesgedichte. Langgedichte wie Hände und Zunge kreieren Kaskaden berauschender Assoziationen. Der Einsiedler Park Hijin nimmt das Leben mit wachen Sinnen wahr, mischt sich ein mit viel Liebe zu den Menschen und zur Natur, ohne sich gesellschaftlich engagierter Literatur zu verschreiben. Ein wahrer Klassiker der Moderne.

Dorothea Hoppmann (Hefte für ostasiatische Literatur, Nr. 43, November 2007)

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