Choi In-Hun

Choi In-Hun: Der Platz Aus dem Koreanischen von Kim Hi-Youl und Ralf Deutsch

Produktinformationen "Choi In-Hun: Der Platz"

Der Korea-Krieg ist beendet – die »Tagore«, ein indisches Schiff, bringt entlassene koreanische Kriegsgefangene, die weder in den Norden noch in den Süden Koreas zurückkehren wollen, nach Kalkutta. Unter den Männern befindet sich Lee Myong Chun, den seine Landsleute wegen seiner Englischkenntnisse zu ihrem Sprecher gemacht haben. Nach der Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft studiert Lee Myon Chun im Süden Philosophie, doch er ist enttäuscht von der politischen, sozialen und kulturellen Entwicklung, die sich in erster Linie an Amerika ausrichtet. Wegen seines Vaters, der in der kommunistischen Bewegung des Nordens aktiv ist, gerät er in Konflikt mit der Polizei. Als auch seine Liebesbeziehung zu Yun Ae einen unglücklichen Verlauf nimmt, setzt er sich über die Grenze nach Nordkorea ab. Dort arbeitet er zunŠchst in der Redaktion einer Zeitung, später auf einer Theaterbaustelle. Doch auch hier findet er nicht die erhoffte revolutionäre Begeisterung, sondern ein müdes, ausgelaugtes Volk, das bedingungslos der Parteilinie zu folgen hat. Während der Besetzung des Südens kehrt er als Leiter einer Polizeiabteilung nach Seoul zurück und wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert – verzweifelt meldet er sich zum Dienst an der Front und gerät in Gefangenschaft … Auch auf der »Tagore« – auf dem Weg in das selbstgewählte Exil – fühlt sich Lee Myong Chun isoliert; nur die Gespräche mit dem Kapitän des Schiffes bringen etwas Abwechslung in den eintönigen Tagesablauf. Oft beobachtet Lee zwei Möwen, die dem Schiff schon von Beginn der Reise an folgen. Und schließlich erkennt er, was sie bedeuten …

Der Roman schildert in eindrucksvoller Weise die verzweifelte Suche eines Menschen nach seinem Platz in einer Welt, die keinen ruhigen Zufluchtsort mehr bieten kann.

Über den Autor

Choi In-Hun wurde 1936 in Hoeryong (heute Nordkorea) geboren. 1950 flüchtete er zusammen mit seiner ganzen Familie auf einem amerikanischen Kriegsschiff in den Süden. Er studierte zunächst Jura an der Seoul National Universität, brach dieses Studium 1957 jedoch ab und diente in der Armee als Übersetzungsoffizier bis 1963.

1959 debütierte er mit zwei Erzählungen als Schriftsteller. Seine erste umfangreichere Arbeit, der Roman »Der Platz« (korean. Kwangchang) erschien als Buch 1961 und machte ihn sogleich im ganzen Land bekannt. In den folgenden Jahren wurde dieser Roman, der als erster literarischer Text die Nord-/Süd-Problematik thematisiert, vom Autor mehrfach in überarbeiteter Fassung neu herausgegeben. Die vorliegende Übersetzung beruht auf der letzten Version von 1994.

Ähnliche Titel, Originalfassungen oder Übersetzungen

Choi In-hun - Gwangjang (Der Platz)
1936년 함북 회령에서 태어났다. 1959년 「자유문학」에 'Grey 구락부 전말기', '라울전'이 추천되어 등단했다. 동인문학상, 한국연극영화예술상 희곡상, 중앙문화대상 예술부문 장려상, 서울극평가그룹상, 이산문학상을 수상했다. 2006년 현재 서울예술대 문예창작과 명예교수로 재직 중이다. 주요 작품으로 <광장>, <회색인>, <소설가 구보 씨의 일일>, <화두> 등이 있다. zur deutschen Ausgabe: Der Platz  

24,90 €*
Lim Chul Woo: Das Viertel der Clowns
Aus dem Koreanischen übersetzt von Jung Youngsun und Herbert Jaumann Das Viertel der Clowns ist eine abschätzige Bezeichnung für die Bewohner des Wohnviertels am äußersten Rand der Großstadt Gwangju, in dem die Hauptfigur des Romans, Cheol, Ich-Erzähler und Alter Ego des Autors, mit seiner Familie fünf wichtige Jahre seiner frühen Jugend verbringt. Die vierköpfige Familie, darunter eine schwerbehinderte Tochter, lebt in bitterer Armut, seit man von einer Insel auf das Festland umgezogen ist, der Vater hat sie verlassen und fährt zur See, die Mutter muß sie mit Näharbeiten über Wasser halten, die ältere Tochter arbeitet in der Fabrik und kann die Schule nicht fortsetzen. Der Roman enthält eine farbig erzählte Episodenfolge mit interessanten Figuren im Zentrum, die in verschiedener Weise mit Cheol und den Seinen in Verbindung stehen. Über den Autor LIM Chul Woo wurde 1954 auf Wando geboren, einer kleinen Insel vor der Südspitze Koreas in der Provinz Jeolla-Süd. Auch für seine spätere Arbeit als Schriftsteller war die im Jahre 1980 von der Militärdiktatur niedergeschlagene Revolte von Gwangju, die er als Student erlebt hat, bestimmend, und er schrieb später darüber einen Roman in 5 Bänden mit dem Titel Bomnal (etwa: Ein Tag im Frühling, Seoul 1997, nicht übersetzt). Die lange Reihe seiner Erzählungen und Romane begann 1981 mit Der Hundedieb, die in deutscher Übersetzung in dem Erzählungsband Das rote Zimmer (2003) vorliegt. Weitere seiner Werke in Übersetzungen sind: Am Ende der Zeit (1999), Die Erde des Vaters (2007) und Abschiedstal (München: Iudicium Verlag 2015). Lim hat mehrere Literaturpreise erhalten, seine Bücher wurden auch ins Englische, Französische und Spanische sowie ins Japanische und Chinesische übersetzt. Der Roman, dessen Übersetzung hier unter dem Titel Das Viertel der Clowns vorgelegt wird, erschien zum ersten Mal 1993 unter dem Titel Pfeifend unter dem Leuchtturm. Der vorliegenden Übersetzung lag die zweite Ausgabe zugrunde, die im Jahre 2002 in Seoul unter dem leicht veränderten Titel Der Leuchtturm (korean. deungdae) gedruckt wurde. Lim hat mehrere Jahrzehnte als Professor für Creative Writing an der Hanshin-Universität in Seoul gelehrt und lebt heute auf der subtropischen Insel Jeju (Jejudo) im Süden der koreanischen Halbinsel.

19,80 €*