Lee, Eun-Jeung

Paul Georg von Möllendorff: Ein deutscher Reformer in Korea

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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sah sich Korea gezwungen, sich gegenüber der von imperialistischen Machtinteressen beherrschten Welt öffnen. Die traditionelle sinozentrische Weltanschauung, die bis dahin das politische Denken Koreas bestimmt hatte, musste durch eine neue Denkweise ersetzt werden, in der sich die einzelnen Staaten – zumindest formell – als gleichwertige Partner souverän gegenüberstanden. Für die koreanische Regierung war es keine einfach zu lösende Aufgabe, sich unter diesen Bedingungen zurechtzufinden und die Selbständigkeit zu bewahren. Wie Japan und China stützte sie sich dabei auf ausländische Berater.

Paul Georg von Möllendorff (1847-1901) war der erste Ausländer, der von der Regierung von Choson, der koreanischen Dynastie, die 1392 gegründet wurde, als Berater engagiert wurde. Bald nach seiner Ankunft wurde er vom König zum ersten Vize-Außenminister (oeamun ch’amp’an) von Korea ernannt. Erstaunlicher Weise kennt man Möllendorff in Deutschland kaum, während sein Name in Korea in allen Schulbüchern erscheint und zahlreiche Dissertationen und andere Forschungsarbeiten über sein Wirken vorliegen. Er ist einer der bekanntesten Ausländer in Korea.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der erste Vize-Außenminister Koreas – eine kurze Biographie

2.1. Der Weg nach Korea

2.2. Neue Herausforderung

2.3. In der Zwickmühle der Machtspiele

2.4. Hoffnung auf Rückkehr nach Korea

3. Möllendorff und Korea im Strudel der imperialistischen Machtkämpfe

3.1. Warum ausländische Berater in Korea?

3.2. Warum Möllendorff?

3.3. Ein neutrales Korea?

3.4. Realistische Alternative – Russland als Schutzmacht für Korea

4. Schluss

Literaturverzeichnis