LEE Si-Young
Dazwischen
Gedichte
Aus dem Koreanischen von Andreas Schirmer
Mit einem Nachwort des Übersetzers
132 Seiten, Klappenbroschur
ISBN 978-3-929181-87-6
Lee Si-Young schreibt eine universelle Lyrik, konzentriert auf die Essenz des mit den Augen Wahrnehmbaren, das Licht der verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, die farbige Verfaßtheit der Dinge. Das Poetische kommt aus dem Schauen selbst.
Lees poetische Aufmerksamkeit gilt den Phänomenen der Außenwelt, die Dinge im Raum werden poetisch geordnet. Dem Leser begegnen in diesen Gedichten, vom Zweizeiler bis zur seitenfüllenden Prosaminiatur, eindrückliche Bilder von Menschen aller Art. Aber auch auf alle möglichen Tiere – vom Regenwurm und Grashüpfer, den Libellen und Spatzen bis zu Ente und Kuh – richtet sich der poetische Blick.
Die vorliegende deutsche Übertragung des Gedichtbandes Sai – ein Titel, den man auch mit Zwischenraum oder Intervall wiedergeben könnte – ist die bislang erste in eine andere Sprache.
Zum Autor:
Lee Si-Young,
geboren 1949, veröffentlichte 1976 seinen ersten Gedichtband und brachte seither zehn weitere heraus.
Von 1980 bis 2003 war er im Verlag Changbi als Geschäftsführer und Herausgeber tätig und damit auch ein bedeutender Mitgestalter im geistigen Leben Südkoreas.
Derzeit ist er Honorarprofessor für Kreatives Schreiben an der Dangook Universität in Seoul.
Der Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Philosoph Mirok Li verstand die Kunst, Brücken zu schlagen zwischen Gegenständen, Menschen und Kulturen. Die hier gesammelten Lebenszeugnisse, Briefe, Artikel und seine Dissertation, geben Einblick in sein Denken und Leben in München während des Dritten Reiches und der Nachkriegszeit.
Über den Autor
Mirok Li, 1899 im heutigen Nordkorea geboren und 1919 nach der Beteiligung an einer Studentendemonstration gegen die schon 1910 erfolgte Annektierung des Landes durch Japan über den nördlichen Grenzfluß Yalu zuerst nach China entflohen und dann im März 1920 mit einem chinesischen Paß nach Deutschland gekommen, hatte alle Phasen der tragischen Entwicklungen seines Gastlandes mitgemacht. Er starb fast auf den Tag genau dreißig Tage nach seiner Ankunft, im März 1950, nur wenige Monate vor dem Ausbruch des unseligen Korea-Krieges, der seine Heimat über Nacht in aller Welt bekannt machen sollte.
Ein ungleiches Liebespaar, das von Seoul in ein Dorf zieht, sich gegen alle Vorurteile einen Platz zum Leben zu erobern versucht und davon träumt, nach Australien auszuwandern; eine Hochzeit, auf der zwei verschollen geglaubte Freunde des Bräutigams auftauchen und, unfassbar für die Braut, die Feier und die geplante Hochzeitsreise empfindlich stören; eine Gefängniszelle, in der die unterschiedlichsten Menschen um Macht und Vorteile ringen und Opfer und Täter aufeinander treffen.
Aus der Begründung zur Förderung der deutschen Übersetzung:
". . . der Autor erzählt mit realistischer Fantasie interessante Alltagsgeschichten, in deren Mittelpunkt kleine Leute, Randfiguren und Outsider stehen, mit kleinen Träumen für ein besseres Leben . . .
Er schaft immer genau erkennbare, plastische Szenarien und Lokalitäten . . .
Choi In-Suk vermittelt einen faszinierenden Blick hinter die Fassade der koreanischen Gesellschaft erzählt, von Leid und Scheitern und "deren Zwillingsbruder, dem Willen und der Kraft zu überleben."
Über den Autor:
Choi In-Suk wurde 1953 in Namwon in der Nordcholla Provinz geboren und zählt heute zu den bekanntesten Erzählern Koreas. Er begann in den 70er Jahren zu schreiben und hat seit 1980 mehrere Dramen, ein Drehbuch, fünf Romane und verschiedene Erzählbände veröffentlicht. Für sein bisheriges Wer hat er sechs bedeutende koreanische Literaturpreise erhalten; die vorliegenden Erzählungen wurden mit dem Preis der Daesan Kulturstiftung für Prosa ausgezeichnet. Dies ist das erste Biuch des Autors, das ins Deutsche übersetzt wurde. Die Übersetzung wurde ebenfalls von der Daesan Kulturstiftung gefördert.
Die Übersetzerinnen:
Kim Sun-Hi hat an der Ewha-Frauen-Universität in Seoul Germanistik studiert sowie Klassische Philologie in Marburg und Heidelberg. Sie lebt als freiberufliche Übersetzerin in Seoul.
Edeltrud Kim hat in München und Bonn Germanistik und Geschichte studiert, war Lektorin des DAAD an der Seoul National University und ist seit 1980 Professorin an der Deutschen Abteilung der Ewha-Frauen-Universität in Seoul.
»Yi Munyol erzählt in seinem historischen Roman vom Korea des 19. Jahrhunderts und bringt dabei zuwege, dass wir ihm irritiert und fasziniert in eine ferne, fremde Welt folgen.« (Karl-Markus Gauß)
Was kann Dichtung? Was soll sie bewirken? Wem soll sie dienen? Yi Munyol dreht und wendet diese Fragen in seinem dem Leben des koreanischen Dichters Byongyon (1807-1863) gewidmeten Roman.Der Dichter stammt aus einer Adelsfamilie, die in Ungnade fällt, als der Großvater sich auf die Seite von Aufständischen schlägt. Im Elend versucht es der junge Mann als Dichter: mit einer Verdammung des Großvaters. Ohne Erfolg. Er verläßt Frau und Kind und beginnt ein Wanderleben. Bald stimmt er das Lob des Großvaters an, bald schmeichelt er dem Volk. Er lobt die Natur. Dann wieder schreibt er Propaganda für eine Gruppe revolutionärer Banditen – die ihn verjagt. Der eigene Sohn, der den alten Mann zuletzt nach Hause lotsen möchte, läßt ihn ziehen, weil er begreifen muß, daß sein Vater endlich nur noch dem Dichten verpflichtet ist.
Pressestimmen
»Der Dichter ist anschaulich erzählt und bewegt sich gleichzeitig auf hohem philosophischem Niveau. Als historischer Roman wurde er darüber hinaus in leicht altmodischer Diktion hervorragend aus dem Koreanischen übersetzt.«
Katharina Borchardt, Neue Zürcher Zeitung
In seinen Pansori-Bearbeitungen nimmt Yi Chong-Jun den klassischen Kanon der koreanischen Volksdichtung auf und erzählt die auch für westliche Leser sehr reizvollen Geschichten in nicht entstellter, aber doch moderner Form nach. Immer schon galten diese Texte als sprachliche Fundgruben, und der sehr wortgewandte Autor greift, so wenig man seine Sprache altmodisch nennen könnte, gern und oft auf den Wortschatz der alten »Lieder« zurück, um seine Nacherzählungen farbig zu gestalten – auch mit dem offenkundigen Anliegen, sprachlichen Altertümern neues Leben einzuhauchen. Sein erklärtes Interesse gilt jedoch vor allem den fast vergessenen Episoden und Zügen der ursprünglichen, oft verschlungenen und langen Erzählungen, die auch den heutigen Koreanern meist nur noch in rudimentärer Form geläufig sind. Die herrlichen Geschichten sind mit kongenialen Illustrationen versehen. Über den Autor: Yi Chong-Jun wurde 1939 in Changhung im Südwesten Koreas geboren. Nach dem Studium der Germanistik begann er 1965 seine schriftstellerische Karriere. Mittlerweile ist Yi Träger aller wichtigen koreanischen Literaturpreise und Autor eines thematisch vielfältigen schriftstellerischen Werks, das mehr als ein Dutzend Romane und über 120 Kurzerzählungen umfaßt. Wie die gesamte moderne koreanische Literatur von westlichen Vorbildern geprägt, bleibt sein Schaffen dennoch spezifisch koreanisch, findet in volkstümlicher Überlieferung und Gefühlswelt Quellen der Inspiration und wird von fernöstlichen ästhetischen und philosophischen Traditionen getragen.
Der Roman Der große Strom des aus Nordkorea stammenden Autors Kim Namcheon (1911–1953) ist der bedeutende Versuch, mit eigenständigen Mitteln der koreanischen Tradition einen Gesellschafts- und Familienroman nach dem Vorbild des europäischen bürgerlichen Romans zu schaffen. Die Erzählung spielt im zweiten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts und ist im Jahre 1939 während der dunkelsten Jahre der koreanischen Literaturgeschichte unter der japanischen Kolonialherrschaft erschienen, die von 1910 bis 1945 dauerte. Die farbig gestaltete Handlung im ländlichen und kleinstädtischen Milieu erzählt von Familiengeschichten, Hochzeiten und tragischer Liebe, aber auch von den Geldgeschäften der Hauptfigur, der ,modernen‘ Schule im japanisch-preußischen Stil und den Bemühungen eines christlichen Missionars. Ein zentrales Thema sind Probleme der Geschlechterrollen und der Adoleszenz in einer Gesellschaft, die sich vorsichtig neu orientiert.
YOUNGSUN JUNG, M.A., hat in Daegu und Bielefeld Neuere deutsche Literatur studiert und übersetzt seit einem Jahrzehnt koreanische Autoren der Gegenwart, vor dem Werk von Kim Namcheon Romane und Erzählungen von Jo Kyung Ran, Lim Chul-woo, Yi Munyeol und Cheon Woon Young. 2008 ist die Übersetzung des kritischen Erfahrungsberichts des namhaften koreanischen Architekten Seung Hyo-sang über die Weltarchitektur des 20. Jahrhunderts erschienen (Bauen als Zeichen des Denkens, Wiss. Verlag Trier), 2011 die Übersetzung einer Koreanischen Literatur des 20. Jahrhunderts im Iudicium Verlag, München. Vor kurzem wurde die Übersetzung des in Korea sehr bekannten (auch fürs Fernsehen verfilmten) Romans Die letzte Gisaeng [Sin Gisaengdyeon] der Autorin Lee Hyunsu abgeschlossen. HERBERT JAUMANN war Prof. für Literaturwissenschaft in Greifswald und hat soeben einen Band über Diskurse der Gelehrtenkultur in der Frühen Neuzeit (Berlin: De Gruyter 2011) herausgegeben. Er hat an diesen Übersetzungen, wie auch an der vorliegenden, mit Rat und Tat mitgewirkt.
Die Formen der Märchen aus dem "Land der Morgenstille" sind mannigfaltig und überreich an Varianten.Eine eindeutige Gattungstrennung nach Märchen, Fabeln, Legenden, Sagen oder Mythen ist kaum möglich. Sehr häufig enthalten Märchentexte ein bestimmtes Vorbild, eine Lehre oder eine Moral. Sie wurzeln in der Tradition, sind an der Natur ausgerichtet und nach bestimmten Grundsätzen allgemeiner Lebensweisheit aufgebaut, die auf mündliche Weise von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Der koreanischen Tradition nach beginnt ein Märchen meistens mit den magischen Formeln "Es war einmal, als der Tiger noch Pfeife rauchte . . ." oder "Es war einmal vor langer Zeit . . ." und endet häufig mit dem Schlußsatz "So lebten sie glücklich und zufrieden und sind erst vorgestern gestorben." Die Märchen sind nicht nur erd-, sondern auch wasser-, feuer- und himmelsverbunden, was auf die bedeutenden Einflüsse der taoistischen Naturphilosophie verweist. In zahlreichen Märchen tauchen Götter, Geister, Prinzessinnen und Prinzen auf; sie erscheinen oft auf wundersame Weise und bringen eine Lösung für unlösbar erscheinende Probleme. Im Gegensatz zu chinesischen und japanischen Märchen treten häufig Tiger auf. Ein weiteres wichtiges Motiv vieler Märchen ist die besondere Rolle des Sohnes, der meist als Stammhalter der Familie oder als Ernährer der alten Eltern erscheint. Auch Witz, Humor und Überlebenswille sind auffällig oft in den Märchentexten erkennbar.
Der Himmelsprinz und die Bärin versucht, eine möglichst vielseitige Auswahl von Märchen aus allen Teilen der koreanischen Halbinsel zu präsentieren und dem Leser somit einen ersten Einblick in die Überlieferungen eines in Europa inmer noch wenig bekannten Volkes zu geben.
Die Übersetzerin:
Woon-Jung Chei, geboren in Seoul, Republik Korea, studierte Sozialwissenschaften an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, sowie Germanistik und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Neben zahlreichen Veröffentlichungen sowohl in deutschen als auch koreanischen Literaturzeitschriften und Anthologien hat sie auch mehrere Bücher in Deutschland veröffentlicht.
In der koreanischen Literatur ist Kim Hyon-Seung einer der wenigen Dichter, bei denen der Protestantismus die Basis ihrer Dichtung bildet. Im Alter zweifelte der Autor an seinem Glauben. Sein Interesse verlegte sich vom Himmel auf die Erde, von Gott auf den Menschen. Er verließ in seinen Gedichten seine bisherige Gefühlswelt und wandte sich der Welt der Idee zu und betrat „das Schloß der Einsamkeit“. Er versank ins absolute Nichts, aber bei ihm ist weder Selbstvergessen noch Selbstverneinung zu finden.
Die Einsamkeit des Menschen entfaltet sich in seinen Gedichten in dem Bild des Edelsteins. Die menschlichen Tränen und die Sprache, Freundin der Seele, finden eine Entsprechung in dem Bild des Edelsteins und drücken die innere Einsamkeit des Dichters und gleichzeitig die Reinheit dieser Einsamkeit aus. Wenn seine Gedichte auch viel Wärme verströmen, so sind sie doch straff, kompromißlos und auf stolze Art einsam.
„Der Mai Koreas“ ist die erste Veröffentlichung des Autors in deutscher Sprache.
Über den Autor: KIM Hyon-Seung wurde 1913 geboren. Nach einem Literaturstudium ging er als Lehrer an eine Schule, dabei geriet er in eine Auseinandersetzung mit den japanischen Besetzern in Korea. Nach der Befreiung Koreas war er als Journalist tätig, anschließend lehrte er als Professor für Koreanistik. Kim Hyon-Seung starb 1975. in Seoul.
Der Korea-Krieg ist beendet – die »Tagore«, ein indisches Schiff, bringt entlassene koreanische Kriegsgefangene, die weder in den Norden noch in den Süden Koreas zurückkehren wollen, nach Kalkutta. Unter den Männern befindet sich Lee Myong Chun, den seine Landsleute wegen seiner Englischkenntnisse zu ihrem Sprecher gemacht haben. Nach der Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft studiert Lee Myon Chun im Süden Philosophie, doch er ist enttäuscht von der politischen, sozialen und kulturellen Entwicklung, die sich in erster Linie an Amerika ausrichtet. Wegen seines Vaters, der in der kommunistischen Bewegung des Nordens aktiv ist, gerät er in Konflikt mit der Polizei. Als auch seine Liebesbeziehung zu Yun Ae einen unglücklichen Verlauf nimmt, setzt er sich über die Grenze nach Nordkorea ab. Dort arbeitet er zunŠchst in der Redaktion einer Zeitung, später auf einer Theaterbaustelle. Doch auch hier findet er nicht die erhoffte revolutionäre Begeisterung, sondern ein müdes, ausgelaugtes Volk, das bedingungslos der Parteilinie zu folgen hat. Während der Besetzung des Südens kehrt er als Leiter einer Polizeiabteilung nach Seoul zurück und wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert – verzweifelt meldet er sich zum Dienst an der Front und gerät in Gefangenschaft … Auch auf der »Tagore« – auf dem Weg in das selbstgewählte Exil – fühlt sich Lee Myong Chun isoliert; nur die Gespräche mit dem Kapitän des Schiffes bringen etwas Abwechslung in den eintönigen Tagesablauf. Oft beobachtet Lee zwei Möwen, die dem Schiff schon von Beginn der Reise an folgen. Und schließlich erkennt er, was sie bedeuten …
Der Roman schildert in eindrucksvoller Weise die verzweifelte Suche eines Menschen nach seinem Platz in einer Welt, die keinen ruhigen Zufluchtsort mehr bieten kann.
Über den Autor
Choi In-Hun wurde 1936 in Hoeryong (heute Nordkorea) geboren. 1950 flüchtete er zusammen mit seiner ganzen Familie auf einem amerikanischen Kriegsschiff in den Süden. Er studierte zunächst Jura an der Seoul National Universität, brach dieses Studium 1957 jedoch ab und diente in der Armee als Übersetzungsoffizier bis 1963.
1959 debütierte er mit zwei Erzählungen als Schriftsteller. Seine erste umfangreichere Arbeit, der Roman »Der Platz« (korean. Kwangchang) erschien als Buch 1961 und machte ihn sogleich im ganzen Land bekannt. In den folgenden Jahren wurde dieser Roman, der als erster literarischer Text die Nord-/Süd-Problematik thematisiert, vom Autor mehrfach in überarbeiteter Fassung neu herausgegeben. Die vorliegende Übersetzung beruht auf der letzten Version von 1994.
Herausgegeben von Albrecht Huwe. Übersetzung von Elke Golchert-Jung, Sabine Ganter-Richter, Hyang Kim-Hölzlein.
Ein Student macht in einem Friseurladen eine zwiespältige Erfahrung, ein Straßenbahnschaffner folgt heimlich einer Frau, ein taubstummer Diener verliebt sich in seine Herrin, ein Mädchen verliert ihren Liebhaber. In sieben Erzählungen werden menschliche Grunderfahrungen und Leidenschaften bildkräftig beschrieben.
Aus dem Koreanischen von Sylvia Bräsel und Kim Miy-He - Kim Soo-Young machte schon in seinen frühen Gedichten durch seine unverbrauchte Sprache, rigorose Denkansätze, leidenschaftliches Temperament, ungestümes Selbstbewusstsein und eine durch Fremdherrschaft und Krieg gereifte, aber auch zerrissene Weltsicht auf sich aufmerksam. Er war ein Dichter, der privates wie politisches gleichermassen zu behandeln wusste, ein unbestechlicher Chronist von Ereignissen und Gefühlen.
Der Fluss Yalu bildet die Grenze zwischen Korea und China. Als der koreanische Student Mirok Li diesen Fluss im Jahr 1919 überschreitet, um der Verhaftung durch die japanische Besatzungsmacht zu entgehen, nimmt er für immer Abschied von seinem Land. In seinem autobiografischen Roman Der Yalu fließt lässt er ein wehmütig-faszinierendes Bild seiner Jugend im alten Korea entstehen.
Herausgegeben von Kyu-Hwa Chung.
Ein Bild des Kindes ersteht in diesem Buch, ein Urtyp von Elternhaus, Familie und Heimat. Ein Buch, das sich an alle wendet, die sich aus jenem Paradies der Kindheit nicht vertreiben lassen, ein Buch auch für Kinder. Mehrere Jahre arbeitete Mirok Li an seiner autobiographischen Geschichte Der Yalu fliesst, die 1946 erschien, und wurde damit in der literarischen Welt der deutschen Nachkriegszeit bekannt. "Das im besten Deutsch geschriebene Buch des Jahres stammt von einem Ausländer: Mirok Li," urteilte damals die Kritik. Aus allen Teile Deutschland erfuhr er ein beglückendes Echo auf sein Buch. "Mirok Li ist nicht bloß ein Mittler zwischen Korea und dem Westen gewesen, der -- wie er einmal sagte -- die Bedeutung des ostasiatischen Denkens eigentlich erst in Europa entdeckte, sondern auch ein Mittler zwischen einer heilen und einer verletzten Welt, die sich den Festlegungen nach Ost und West entzieht. Wer die vignettenartig nebeneinander stehenden Kapitel des Buches Der Yalu fliesst unter diesem Aspekt aufnimmt, wird vieles über die -- oft etwas wehmütige -- Seele Koreas erfahren, aber unversehens vielleicht nicht weniger über tiefe, halb vergessene Schichten seines eigenen Daseins."
I Deug-Su ist Professor für mittellateinische Philologie und Direktor des der Universität von Siena angegliederten »Center for Comparative Studies of Korean Poetry«. Zu seinen vielseitigen literarhistorischen Arbeiten gehören auch Beiträge zur Komparatistik.
Mit dieser »Bestandsaufnahme« der »Erinnerungen« der Prinzessin Hyae-Gyong will I Deug-Su das Augenmerk vor allem auf die »ideologische« Komponente in der koreanischen Literatur lenken, die bei der Erforschung und Interpretation der traditionellen wie der modernen Formen nicht zu vernachlässigen ist.
Aus dem Text:
Die Prinzessin Hyae-Gyong kam im Jahre 1735 zur Welt und wurde 1744, also im Alter von 9 Jahren, zur künftigen Ehefrau des Thronfolgers Prinz Sa-Do ausgewählt. Ihr Leben war nicht leicht, vor allem, weil sich ihr Ehemann als geisteskrank erwies und im Alter von 27 Jahren auf Befehl des Vaters, Seiner Majestät Yung-Jo, zum Tode verurteilt wurde. Man vollzog dieses Urteil, indem man den Prinzen lebendig in eine Reistruhe einschloß. Der Sohn Prinz Sa-Dos wurde der Mutter weggenommen und durch die Frau des verstorbenen ersten Sohnes des Herrschers adoptiert. Mit dieser postumen Adoption wollte man die Thronfolge besser absichern, als sie es für den Sohn eines zum Tode Verurteilten gewesen wäre. Aufgrund dieser Adoption wurde Prinzessin Hyae-Gyong nie Königinmutter, obwohl ihr Sohn auf dem Thron saß, und auch nicht Großmutter des Königs, obwohl ihr Enkel gleichfalls König war.
Der erste Teil der Erinnerungen ist von der Prinzessin im Jahre 1795 aus Anlaß ihres 60. Geburtstags geschrieben - eines Geburtstags, der nach koreanischer Tradition, aber auch im gesamten Fernen Osten ein wichtiges Ziel in einem langen Menschenleben darstellt und der die Vollendung eines Zyklus bedeutet. Dieser erste Teil der Erinnerungen hat den Charakter einer Autobiographie, die, wie man sagen könnte, zugleich die Funktion eines Testaments besitzt. Es werden darin die Mitglieder der Herkunftsfamilie der Prinzessin – mütterlicher- wie väterlicherseits – sowie die königlichen Verwandten vorgestellt und die Geschehnisse am Hofe des Thronfolgers Sa-Do, des unglücklichen Ehemanns erzählt.
In einem Roman über eine Kindheit in Nordkorea schildert An Su Kil einfühlsam und intensiv die wechselvolle Geschichte Koreas zur Jahrhundertwende. Won Gu ist vier Jahre als seine Erinnerungen einsetzen, mit Onkel und Großmutter geht er zum Fest auf die Man-Se-Gyo-Brücke um vom Gott der Brücke ein sorgenfreies Jahr zu erbitten. Es ist die Zeit des anbrechenden 20. Jahrhunderts, in der Korea sich nach außen öffnete und zum Schauplatz von Machtkämpfen der Großmächte wurde. Eine Zeit, geprägt von (historischen) Umbrüchen, deren Auswirkungen noch heute zu spüren sind.
Die bewegende Geschichte der Kindheit Won Gus vermittelt ein Bild dieser unsteten Zeiten in Korea. Das ländliche Leben in dem kleinen Ort am Fluss verändert sich durch das Eintreffen der ersten europäischen Kaufleute in der Stadt, mit denen die Bewohner, die sich ihrerseits gegen die korrupte Politik ihrer Landsleute auflehnen, Handel treiben. Später kommen erste russische, dann japanische Soldaten nach Hamhung, die Einwohner fliehen mehrmals und kehren doch immer wieder zurück. Won Gu wächst in dieser schwierigen Zeit voller Umbrüche heran. Seine Welt und die seiner Familie wandelt sich, die westlichen Einflüsse bringen neue Wert- und Moralvorstellungen. In den familiären Konflikten und Ereignissen werden dieser Wertewandel und die politischen Veränderungen geschildert. Turbulente Zeiten brechen für die Familie an: Immer wieder müssen sich die verschiedenen Generationen zwischen dem alten System, der Modernisierung und traditionellen Sitten und Gebräuchen neu orientieren. Ihr Einfallsreichtum und unermüdlicher Optimismus lässt sie Schicksalsschläge meistern und die schönen Ereignisse des Lebens genießen.
Mit diesem wundervollen Familienroman setzt An Su Kil einer Landschaft, einer Region und den Menschen, die dort lebten, ein Denkmal.
Zum Autor:
An Su-Kil (1911-1977) ist einer der bekanntesten Autoren seiner Generation in Korea.
Sein Leben, ist geprägt von verschiedenen Diktaturen, Exil und der Teilung des Landes, und das fließt in seine Literatur. In seinen Geburtsort Hamhung in Nordkorea konnte er nicht mehr reisen.
Der Roman „ Die Brücke über den „Song Zon Gang“ wurde mit dem wichtigsten koreanischen Literaturpreis dem „Ersten-März-Preis“ ausgezeichnet. 1975 erhielt der Autor den Goldenen Kulturorden Koreas. Eine ausführliche Biografie zu An Su Kil findet sich im Nachwort des Romans.
Das Buch ist erstmals in deutscher Übersetzung erschienen. Ein erster Erzählband An Su Kils erschien 2003 im konkursbuch Verlag unter dem Titel „Eine unmögliche Liebe“.
»ein philosophisches Kleinod, eine wundersame, vielschichtige Erzählung, randvoll mit ostasiatischer Mythologie und Religion« WDR
»Die Geschichte der Sukhyang« gehört zu den am meisten gelesenen klassischen koreanischen Liebeserzählungen und ist seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in verschiedenen Fassungen überliefert. Eine genaue Entstehungszeit sowie der Autor sind unbekannt.
Sukhyang ist der Name der weiblichen Heldin, deren abenteuerliches und facettenreiches Schicksal zwischen Realität und Phantasie angesiedelt ist – und das sicher nicht zuletzt schon in früheren Zeiten koreanische Leserinnen ermutigte, ihr unspektakuläres eigenes Leben standhaft zu bewältigen.
Die abenteuerliche Geschichte beginnt damit, daß das junge Mädchen während der Flucht vor Aufständischen von ihren leiblichen Eltern getrennt wird und zahlreiche lebensgefährliche Prüfungen bestehen muß. Am Anfang steht eine Störung der Harmonie, die dann im Laufe der Geschichte über vielfältige Wendungen wieder hergestellt werden muß. Das glückliche Ende besteht in der Errettung durch himmliche Mächte.
»Die Geschichte der Sukhyang« vereint auf faszinierende Weise koreanischen Volksglauben mit konfuzianische Regeln vom gebührenden Verhalten der Menschen untereinander und dem Respekt für Autorität und Hierarchie, aber auch taoistische Vorstellungen vom Universum der Unsterblichen mit philosophischen Ideen des Buddhismus. Ein kenntnisreiches Vorwort führt den Leser in die Geschichte und die zugrundeliegende Gedankenwelt ein.
"Die Geschichte der Unyong" ist eine populäre klassische koreanische Liebeserzählung, dessen Entstehungsjahr und Verfasser nicht bekannt sind. Durch zahlreiche Anspielungen auf historische Vorkommnisse und Personen sowie literarhistorische Fakten kann man aber davon ausgehen, daß das Werk um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert entstanden ist.Das Unyong chon ist eine literarische Chronik über ein Frauenschicksal im alten Korea und hat die tragische Geschichte der Liebe zwischen unbemittelten jungen Leuten zum Inhalt: Er, ein talentierter Jüngling und aussichtsreicher Anwärter für das Examen zur Aufnahme in den Staatsdienst, sie ein Hoffräulein einfacher Herkunft und hochbegabte Dichterin am Palast des Prinzen Anp’yong. In diesem Werk wird von den Leiden Verliebter erzählt, denen es nicht vergönnt ist, ihre Schicksale miteinander zu vereinen. Während alte koreanische Erzählungen gewöhnlich glücklich ausgehen, sterben hier jedoch die Helden am Ende durch Suizid.Mit der Beschreibung der Lebensumstände von Hoffräulein zu Zeiten der Yi-Dynastie (1392–1910) vermittelt das Werk am Beispiel der zentralen Gestalt Unyong sowie neun weiterer Schicksalsgefährtinnen eine sinnlich konkret wahrnehmbare Vorstellung von deren extrem beschränktem Leben am Hofe und den seelischen Qualen, die für sie aus dieser Isolation resultierten. Der Obhut des Prinzen Anp’yong unterstellt, führten sie ein von der Außenwelt gänzlich abgeschottetes Dasein. Todesstrafe war ihnen angedroht für das Durchschreiten des Tores, für willkürliches Verlassen des Palastgeländes und sogar dafür, daß Außenstehende ihren Namen erfahren. Dabei sehnten sie sich doch leidenschaftlich nach einem selbstbestimmten Leben und nach Liebe. Das Unyong chon zeichnet sich durch eine eigenwillig raffinierte, mehrschichtige Erzählstruktur aus, die sich im Verlauf einer Rahmenhandlung entfaltet. Die Aufmerksamkeit gilt ganz dem individuellen Schicksal und den geheimsten Gefühlsregungen der Protagonisten. Zu deren Darstellung dienen nicht zuletzt zahlreiche in den Prosatext eingefügte Gedichte, die inhaltlich eng mit der Erzählung verknüpft sind und nicht selten auslösenden Momente des Handlungsgeschehens darstellen.
Es dürfte kaum einen Koreaner geben, dem Hong Kiltong ein Unbekannter ist. Die hier vorgestellte „Lebensgeschichte" dieses „gerechten Räubers" – er hat ein historisches Vorbild in einem Räuberhauptmann, der um 1500 lebte – hat für die koreanische Literaturgeschichte einen hohen Stellenwert: Sie gilt als das früheste in koreanischer Sprache verfaßte Erzählwerk.
Hong Kiltong war und ist mit seinem Mutterwitz und seiner Unbändigkeit bei gleichzeitiger liebevoller Bewahrung sozialer Bindungen Identifikationsfigur für viele – besonders auch für all jene, die strukturell vom Erfolg ausgeschlossen sind und sich doch einen Weg der Selbstverwirklichung erträumen. Hong Kiltong steht für ein „anderes" Korea, ein unbeugsames, mutiges, einfallsreiches und schelmenhaftes. So soll er denn als kultureller Botschafter Koreas ausgehen und in einer seiner vielen Verwandlungsformen Freunde in Deutschland gewinnen.
Inhalt:
Marion Eggert: "Frühe koreanische Romanliteratur und das Hong Kiltong chon"
Die Geschichte von Hong Kiltong
übersetzt von Soon Mi Hong-Schunka unter Mitarbeit von Frank Kraushaar
Soon Mi Hong-Schunka: "Hong Kiltong chon: Ein Räuberroman aus dem alten Korea. Autor, historischer Hintergrund, Inhalt"
Alles über Korea durch 100 interessante Fakten!
Lernen Sie die koreanische Kultur kennen, lernen Sie die koreanische Sprache
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Lehrbuch mit Lesetexten von Experten, mit umfangreichen Erklärungen und Bildern
Das Lernen einer Sprache ist ein Anfang eine Kultur näher kennenzulernen. Dieses Buch wurde entwickelt, um Lernende des Koreanischen bei ihrem Lernprozess zu unterstützen, indem 100 Schlüsselwörter, die die koreanische Kultur betreffen, näher erklärt werden. Daher ist das Buch in lebendig und prägnant geschriebene Texte unterteilt, deren Schwierigkeitsgrad mit Sternchen gekennzeichnet ist und in denen verschiedene Aspekte der koreanischen Kultur näher erläutert werden.Außerdem ermöglicht das Buch seinen Nutzern, die verschiedenen Untertöne kennenzulernen, die letztendlich viele Dinge beinhalten, inklusive koreanischer Fernsehserien und Dolmen, K-Pop und Pansori, Hallyu und die konfuzianistische Ideologie, buddhistische Reliquien und modernste Wissenschaft. Lebendige Bilder und kulturelle Texte ermöglichen es Koreanischlernern, in die koreanische Kultur einzutauchen und helfen ihnen dabei, Wörter und Grammatik auf positive Art und Weise zu lernen.
Inhalt
서문 / 4 일러두기 / 6 차례 / 10 Ⅰ장 상징물 Symbole 001 한글 Hangeul 14 002 태극기 Taegeukgi 6 003 애국가 Aegukga 18 004 무궁화 Mugunghwa 20 005 아리랑 Arirang 22 006 고려청자 Goryeo Seladon 24 007 김치 Kimchi 26 008 비빔밥 Bibimbap 28 009 태권도 Taekwondo 30 010 첨단 과학 기술 Hochmoderne Wissenschaft und Technologie 32 Ⅱ장 의식주 Essen, Kleidung und Wohnen 001 한복 Hanbok 36 002 불고기 Bulgogi 38 003 인삼 Ginseng 40 004 한국의 술 Koreanischer Alkohol 42 005 젓갈/젓 Jeotgal/Jeot (Salzig fermentierte Meeresfruchte) 44 006 김장 Gimjang (Saisonale Zubereitung von Kimchi) 46 007 장독대 Jangdokdae (Speicherplattform) 48 008 다례 Teezeremonie 50 009 한옥 Hanok 52 010 온돌 Ondol 54 011 마당 Madang (Hof) 56 012 전통 정원의 아름다움 Die Schonheit traditioneller Garten 58 Ⅲ장 지리와 관광 Geografie und Tourismus 001 한반도 Die koreanische Halbinsel 62 002 극동 아시아 속의 한국 Korea in Ostasien 64 003 계절과 날씨 Jahreszeiten und Wetter 66 004 한강 Der Fluss Hangang 68 005 서울의 고궁 Alte Palaste in Seoul 70 006 서울 남산 Der Berg Namsan, Seoul 72 007 남대문과 남대문시장 Namdaemun Tor und Namdaemun Markt 74 008 동대문과 근처 시장들 Dongdaemun Tor und nahe gelegenen Markte 76 009 인사동 Insadong 78 010 북촌 한옥 마을 Das Bukchon Hanok Dorf 80 011 홍대 앞 거리 Die Straßen bei Hongdae (Hongik Universitat) 82 012 강남 Gangnam 84 013 서울 지하철 Das U-Bahnsystem der Stadt Seoul 86 014 제주도와 한라산Die Insel Jejudo und der Berg Hallasan 88 015 경주와 경주 남산 Gyeongju und der Berg Namsan in Gyeongju 90 016 하회마을 Das Hahoe ?Volkskundedorf 92 017 부여와 백제 유적 Buyeo und historische Statten von Baekje 94 018 부산과 자갈치시장 Busan und der Jagalchi Markt 96 019 동해안과 설악산 국립 공원 Donghae Kuste und Seoraksan Nationalpark 98 020 다도해와 해상 국립 공원 Dadohae und Haesang (Meeresarchipel) Nationalpark 100 021 보성 차밭 Boseong Teeplantage 102 Ⅳ장 사회와 일상생활 Gesellschaft und Alltag 001 한국어 Die koreanische Sprache 106 002 인구 Bevolkerung 108 003 성과 이름 Familiennamen und Vornamen 110 004 호칭 Titel und Anredeformen 112 005 숫자 Zahlen 114 006 나이 Alter 116 007 결혼식 Hochzeitszeremonie 118 008 교육 제도 Bildungssystem 120 009 대학 입학 시험 Hochschulzugangsprufung 122 010 병역 의무 Wehrpflicht 124 011 설날 Seollal (Neujahr) 126 012 추석 Chuseok 128 013 한의학 Traditionelle koreanische Medizin 130 014 노래방 Noraebang (Karaoke) 132 015 찜질방 Jjimjilbang (Koreanisches Badehaus mit Sauna) 134 016 단풍놀이 Herbstpicknick 136 017 등산 Wandern 138 018 집들이 Einweihungsparty 140 019 비상 시 긴급 전화 Telefonnummern fur Notfalle 142 Ⅴ장 역사와 종교 Geschichte und Religion 001 단군 신화 Der Dangun Mythos 146 002 원효대사 Der große Meister Wonhyo 148 003 세종대왕 Konig Sejong der Große 150 004 이순신 장군과 거북선 Admiral Yi Sun-sin und Geobukseon 152 005 신사임당 Shin Saimdang 154 006 이황 Yi Hwang 156 007 한국의 종교 Koreas Religionen 158 008 고인돌 Dolmen 160 009 무속 신앙 Schamanismus 162 010 점과 사주 Wahrsagerei und Saju 164 011 선 Seon 166 012 절 Buddhistische Tempel 168 013 불국사와 석굴암 Bulguksa Tempel und Seokguram Grotte 170 014 팔만대장경 Tripitaka Koreana (Palman Daejanggyeong) 172 015 템플 스테이 Temple Stay 174 016 서원 Seowon (Konfuzianistische Akademie) 176 017 장례식, 제사, 차례 Beerdigung, Jesa und Charye Rituale 178 018 천주교와 개신교 Romischer Katholizismus und Protestantismus 180 019 판문점 Panmunjeom 182 020 이산가족 Getrennte Familien 184 Ⅵ장 예술과 문화 Kunst und Kulturand Culture 001 한지 Hanji (Koreanisches Papier) 188 002 택견 Taekkyon 190 003 인쇄술 Drucktechnik 192 004 종묘 제례 Jongmyo Jerye (Konigliche Ahnengedenkzeremonie von Joseon) 194 005 춘향전 Chunhyangjeon (Die Legende von Chunyhyang) 196 006 판소리 Pansori 198 007 시조 Sijo Dichtung 200 008 탈춤 Talchum (Koreanischer Maskentanz) 202 009 풍속화와 민화 Genremalerei und Volksmalerei 204 010 전통 악기 Traditionelle Musikinstrumente 206 011 민속촌 Koreanisches Volkskundedorf 208 012 벚꽃놀이 Kirschblutenpicknick 210 013 부산 국제 영화제 Busan International Film Festival (BIFF) 212 014 전주와 전주 축제들 Jeonju und seine Festivals 214 015 세종문화회관, 국립 극장, 예술의 전당 216 Das Sejong Kulturzentrum, das Nationaltheater von Korea, Seoul Arts Center 016 한류 Hallyu (Die koreanische Welle) 218 017 K-드라마 K-Drama 220 018 K-팝 K-Pop 222 부록 정답 Lösungen / 226 색인 Glossar/ 234 사진 출처 Bildquellen / 270
Aus dem Koreanischen übersetzt von Jung Youngsun und Herbert Jaumann
Der im Jahre 2005 erschienene und in Korea sehr erfolgreiche Roman der Autorin Lee Hyun Su handelt von der weiblichen ,Berufsgruppe‘ der Gisaeng, die man, ähnlich wie die japanischen Geisha, auf Deutsch als „Unterhalterinnen“ oder „Gesellschafterinnen“ bezeichnen kann. In der Vergangenheit (ihre Geschichte ist tausend Jahre alt) handelte es sich auch um Künstlerinnen, vergleichbar mit den „Hetären“ der griechischen und römischen Antike, gewandt in Musik, Tanz, Poesie und Gesang, aber auch in erotischen und sexuellen Künsten. Seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts ist dieses Metier wie auch sein Name im Verschwinden begriffen. Der Roman handelt von den durchaus lebensfähigen Resten einer aussterbenden Institution und ihres Personals, jedoch nicht als historische Erzählung, sondern als Vergegenwärtigung einer Gruppe eindrucksvoller Charaktere, die in einem „Gisaenghaus“ zusammen leben und arbeiten, lieben und streiten und deren Geschichten und Lebensanschauungen in all ihrer farbigen Vitalität erzählt werden, die auch Komik nicht ausschließen und vielfältige Einblicke in das Leben im vergangenen wie im heutigen Korea vermitteln.
Die Autorin Lee Hyun Su
Geboren 1959 in Yeongdong, Provinz Chungcheong-Nord. Nach dem Studium als Mitarbeiterin beim Rundfunk (Radio und Fernsehen) im Programmbereich Literatur. 1991 erster Erfolg als Schriftstellerin: Preis in einem Wettbewerb der Tageszeitung Chungcheong für eine Erzählung. 1997 Literaturpreis für junge Autoren des Verlags Munhakdongne. Anschließend der ernsthafte Entschluss, als Schriftstellerin zu arbeiten. Seither je zwei Bände mit Erzählungen und Essays und neben Die letzte Gisaeng weitere zwei Romane, der jüngste Roman (deutsch etwa: Vier Tage) erschien in täglichen Fortsetzungen zuerst im Internet. Mehrere angesehene Literaturpreise.
»Erinnertes und aus Empfindungen Imaginiertes, Durchblicke rückwärts bis in seine frühen Wanderjahre, in die Zeit der ersten Auflehnung gegen die Militärregime und wie selbstverständlich darin eingebettet die Utopie oder besser Hoffnung, es werde der Tag des ›Festes‹ kommen, der Wiedervereinigung des so lange in Süd und Nord zerstückten ›Landes der Väter‹ –: Daß dieser Koreaner weltweit zu den großen Engagierten gehört, ist das eine; wichtiger erscheint mir seine Begabung, Botschaften völlig aus dem Persönlichen zu vermitteln«, schreibt Siegfried Schaarschmidt über einen der bedeutendsten Dichter Koreas. 1933 wurde er als ältester Sohn einer Bauernfamilie in der Provinz Chollabukdo im Südwesten der koreanischen Halbinsel geboren, die auch die Heimat des Politikers Kim Dae-Jung und des Lyrikers Kim Chi-Ha ist. Mit Neunzehn trat er in ein zenbuddhistisches Kloster ein und verbrachte dort zehn Jahre. In dieser Zeit begann er Gedichte zu schreiben. Sein erster Gedichtband erschien 1960. Ko Un hat seither nahezu hundert Bücher veröffentlicht mit Gedichten, Romanen, Essays und Kritiken. Er wurde in Korea mit Literaturpreisen geehrt und ist inzwischen Professor für koreanische Literatur. Wegen seines politischen Engagements wurde er während der ersten Hälfte der achtziger Jahre politisch verfolgt, verhaftet und gefoltert.
Die in vorliegendem Band in deutscher Erstübersetzung vorgestellten Zykluserzählungen -Die Suche nach den verlorenen Worten- spiegeln die ontologisch begründeten Gedanken des koreanischen Autors Yi Chong-Jun über die immer größer werdende Kluft zwischen den Worten und der Realität wider, wie sie nicht nur in der heutigen südkoreanischen Gesellschaft sondern überall zu beobachten ist. In -Der Wahrsager- befasst sich der Autor mit einem anderen Phänomen. Allegorisch stellt er dar, wie sich ein Mensch bis zu völliger Selbstaufgabe von der Herrschaftsideologie anderer verblenden lässt und so deren Machtstreben zum Opfer fällt.
Antiquarisches Exemplar - sehr guter Zustand
Beccah wächst bei ihrer koreanischen Mutter Akiko in Hawaii auf. An ihren amerikanischen Vater kann sie sich kaum noch erinnern. Akiko ist eine Seherin, und die Trancen, in die sie manchmal ganz plötzlich verfällt, lassen Beccah am Verstand Akikos zweifeln. Von den Gründen für dieses "Anderssein" weiß Beccah nichts. Erst nach dem Tod der Mutter entdeckt sie deren Geheimnis: Akiko war eine der "Trostfrauen", die im Zweiten Weltkrieg in nordkoreanischen "Vergnügungslagern" auf brutalste und menschenverachtendste Weise von japanischen Soldaten mißbraucht wurden. Die Kraft, dieses zu überleben, schöpfte Akiko aus ihrer Verbindung zu der Welt der Geister.
Erzählungen preisgekrönter koreanischer Autor_innen. Geschichten über Begegnungen und dramatische Situationen. Das Leben auf dem Land und in Seoul in den 50er, 60er Jahren. Die hier vorgestellten elf Autor_innen wurden zwischen 1918 und 1942 geboren, alle erhielten wichtige Literaturpreise und werden in Südkorea viel gelesen.Zu den einzelnen Erzählungen:In der Geschichte „Das Verhältnis“ arbeitet ein Mann als persönlicher Betreuer eines Gelähmten. Schließlich soll er dessen Leben leben. Wo beginnt das eigene Leben jenseits der Erwartungen, mit denen wir konfrontiert werden? Von Beziehungen, die so eng sind, dass die Grenzen der Individuen verschwimmen, handelt auch die Geschichte „Der Zwillingsbruder“, in der einer der Brüder den anderen abgrundtief hasst. Auch in anderen Geschichten spielt das Verhältnis zwischen zwei Protagonisten eine Rolle, die in unausweichlich erscheinender Weise miteinander verbunden sind, so in „Der Begleiter“ und „Der Orden“. In „Die Wiederbelebten“ entschließen sich drei alte Menschen ausdrücklich, gegen tradierte Rollen- und Familienbilder zu leben. „Der lästige Tod“ handelt vom Leben in anonymen großen Wohnsiedlungen der Stadt, die seit einigen Jahrzehnten existieren, auch „Das Kohlfeld“ hat den sozialen Strukturwandel zum Gegenstand, erzählt wird von den schwierigen Lebensumständen einer Frau auf dem Land. Sie baut Kohl an, während ihr Mann schon in der Stadt sein Glück sucht. „Die Nacht war gereift zum Umarmen“ spielt noch zu Kriegszeiten; der Protagonist ist von der Truppe desertiert. Was ist wirklich geschehen, was sind Alp- und Fieberträume? Die Erinnerung an das mögliche eigene Verbrechen beginnt aufzusteigen … „Der Zeuge“ spielt etwas später in den 50er Jahren in der streng antikommunistisch ausgerichteten Republik, in der jede kritische Äußerung unter den Verdacht des Verrats fallen konnte. Zwischen Schüttelfrost und Fieberanfällen ringt der an Tuberkulose erkrankte Protagonist darum, diese aus den Fugen geratene Realität, in der nicht mehr klar zu bestimmen ist, wer Freund und Vertrauter, wer Feind und Verräter ist, zu verarbeiten. „Die Geschichte Rauls“ spielt als einzige der Erzählungen nicht in Korea und nicht zwischen der Mitte des 20. und dem frühen 21. Jahrhundert. Stattdessen geht sie weit in der Zeit zurück und greift eine Geschichte aus der Bibel auf: Erzählt wird von Rabbi Raul, der seit Kindertagen mit einem gewissen Paulus in Freundschaft, aber auch Rivalität verbunden ist. „Ein hässlicher Topf kann nicht aus Zorn über seine Missgestalt den Töpfer beschimpfen. Der Töpfer gestaltet nach eigenem Belieben schöne wie hässliche Töpfe.“ Mit diesem dem sprachlichen Kosmos der Bibel entlehnten Gleichnis in seiner 1959 (eine Zeit, in der noch strenge Zensurregeln galten) erschienenen Erzählung formulierte Choi In Hun nicht weniger als ein Plädoyer für die Kunstfreiheit.In „Friedensmorgen“ begegnen sich zwei Menschen kurz nach dem Anschlag auf das World Trade Center unter außergewöhnlichen Umständen in einem Flugzeug auf dem Weg nach Seoul. Sie verbringen eine Nacht miteinander. Die hier vorgestellten elf Autor_innen wurden zwischen 1918 und 1942 geboren, alle erhielten wichtige Literaturpreise und werden in Südkorea viel gelesen. Der Krieg von 1950 bis 1953 sowie die Jahre der Militärdiktatur waren prägende Lebenserfahrungen, die in einen Teil der Erzählungen auf verschiedene Weise einfließen.Inhalt: Yi Kyu Hee, Das Kohlfeld – Yu Zae Yong, Das Verhältnis – Zon Sang Guk, Der Begleiter – Yi Dong Ha, Der lästige Tod – Kim Guk Tae, Der Orden – Pak Yon Hee, Der Zeuge – Sin Sang Ung, Der Zwillingsbruder – Choi In Hun, Die Geschichte Raul – Soh Gi Won, Die Nacht war gereift zum Umarmen – Kim Mun Su, Die Wiederbelebten – Kim Young Hee, Der Friedensmorgen.Heute gilt in Südkorea die Freiheit der Meinung, der Presse und der Kunst. Doch in der Mitte des 20. Jahrhunderts musste sich die Literatur gegen schwerwiegende Eingriffe behaupten. Im Jahr 1940 verbot die japanische Kolonialmacht alle Druckerzeugnisse in koreanischer Sprache und darüber hinaus auch den Koreanisch-Unterricht an den Schulen. Unter diesen Vorzeichen konnte die koreanische Literatur nur klandestin im Untergrund und jenseits der Heimat im Exil überleben.Nach der Befreiung von Japan 1945 kam die südliche Hälfte Koreas unter US-amerikanische Verwaltung. Die 1948 daraus hervorgehende Republik Korea war strikt antikommunistisch ausgerichtet und entwickelte sich rasch zu einem autokratischen System. Den Machthabern unangenehme Zeitschriften und Bücher wurden verboten. Es galten strenge Zensurgesetze, jede Kritik am Regime stand unter dem Generalverdacht des »Verrats« und konnte als »kommunistische Subversion« denunziert werden.Und so zeigt sich in manchen dieser Texte auch die Kunst, durch Anspielungen und Doppelbödigkeiten die damals herrschende Zensur zu unterlaufen.
Erzählungen, aus dem Koreanischen von Hoo Naam Seelmann und Rudolf Bussmann
In seinen 10 Miniatur-Thrillern erzählt der Autor KimYoung-Ha mit Raffinesse von der jungen Generation Südkoreas. In nüchterner, spröder Sprache geht es um Dramen, die sich zwischen den Figuren und in ihrem Inneren abspielen. In einigen Geschichten spielt ein Mord eine Rolle, andere durchzieht die Ahnung eines Ereignisses, das die Welt der Protagonisten auf den Kopf stellen wird. Korea ist hin- und hergerissen zwischen modernem Rationalismus und traditionellen Werten. Der Widerspruch geht oft mitten durch die Figuren In Korea hat sich der Wandel zum elektronischen Zeitalter in rasender Geschwindigkeit vollzogen. Die Suche nach dem, was sich jenseits von Schein und Wahn als Wahrheit erweisen könnte, durchzieht die Geschichten wie ein roter Faden. Oft vermögen die Protagonisten die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderzuhalten und werden zu Gefangenen ihrer fixen Ideen. Ihre Fluchten gelingen nicht immer, sie geraten in einen Strudel aus Leidenschaft, Gewalt und Obsessionen. Kim schafft es, in diesen kurzen Geschichten eine Atmosphäre zu erzeugen, wie sie sonst nur in Romanen zu finden ist – nach der Lektüre einer Geschichte hat man das Gefühl, einen Schmöker gelesen zu haben